Social Recruiting: Warum euer nächster Top-Mitarbeiter schon bei TikTok tanzt

Habt ihr schon mal versucht, eine Nadel im Heuhaufen zu finden? Genau so fühlt sich klassisches Recruiting heutzutage an. Ihr schaltet eine Anzeige, wartet ewig, und dann kommt… nichts. Oder besser gesagt, es kommt die falsche Person, und schon geht der Zirkus von vorne los. Willkommen in der Realität des modernen Arbeitsmarktes – einem Ort, an dem sich Arbeitnehmer den Arbeitgeber aussuchen und nicht umgekehrt.

Berührungsangst? Klar, aber es lohnt sich!

Ich weiß, viele Praxen haben Angst vor dem Sprung ins digitale Zeitalter. „Wie sollen wir uns auf Social Media präsentieren, ohne unsere Seriosität zu verlieren?“ – Das höre ich oft. Die Antwort ist: Ja, es ist ein Drahtseilakt. Aber wie bei jedem guten Zirkuskunststück braucht es nur etwas Übung. Ein bisschen Menschlichkeit und ein Schuss Professionalität – und schon habt ihr das perfekte Social-Media-Profil!

Warum Social Recruiting die Zukunft ist?

Social Recruiting bedeutet, soziale Netzwerke wie TikTok, Instagram oder LinkedIn zu nutzen, um gezielt neue Mitarbeiter zu finden und zu gewinnen.

Zwei Worte: Personalmangel und Arbeitnehmermarkt. Früher war es einfacher – ihr habt eine Stelle in Print- oder digitalen Medien ausgeschrieben und konntet aus einer Fülle von Bewerbern wählen.
Heute? Tja, heute hat jeder von uns sein Handy ständig in der Hand, aber keiner von uns läuft mit einer Zeitung voller Stellenanzeigen herum.

Wenn ihr eure zukünftigen MFAs und ZFAs erreichen wollt, dann müsst ihr dahin gehen, wo sie sind – und das ist nun mal Social Media.
Das wirkliche Geheimnis von Social Recruiting liegt allerdings ganz woanders: Auf Social Media treiben sich nicht nur die Personen herum, die aktiv auf Jobsuche sind. Vielmehr erreicht ihr auch diejenigen, die vielleicht schon einmal über einen Jobwechsel nachgedacht haben, sich aber noch nicht konkret dafür entschieden haben.

Man macht sich auf Social Media als Praxis sichtbar. Das kann nicht nur ein Magnet für Patienten sein, sondern auch für zukünftiges Personal. Ihr könnt Einblicke in die Praxis, eure Software – wie beispielsweise die PVS oder Doctolib – und natürlich euer Team zeigen.

Wo ihr eure Top-Talente findet

Jetzt mal ehrlich, die Azubis von morgen lesen nicht – ohne Call-to-Action – auf eurer Praxis-Website. Sie tanzen aktuell auf TikTok oder schauen sich ihren Lieblings-Content bei Instagram an!

Call-to-Action (CTA) ist dabei eine Handlungsaufforderung, die Nutzer motiviert, aktiv zu werden – z. B. „Jetzt bewerben!“ oder „Mehr erfahren!“.

Neben TikTok sind natürlich auch LinkedIn, Instagram und Facebook relevante Plattformen für eure Recruiting-Maßnahmen. Die Wahl hängt ganz vom Charakter eures Teams ab. Ist euer Team jung und dynamisch, dann ist TikTok eure Bühne. Habt ihr ein paar „alte Hasen“ im Team, dann setzt vielleicht eher auf LinkedIn oder Facebook. Ihr müsst nur wissen, wen ihr sucht und wo ihr suchen müsst.

Doctolib als Recruiting-Plus

Ein moderner Arbeitsplatz wird für Bewerber attraktiver, wenn die Praxis zeigt, dass sie digitale Tools wie Doctolib einsetzt. Das spricht besonders technikaffine Kandidaten an, die sich mit solchen Systemen identifizieren können.
Sollte man neue Kollegen einstellen, die noch keine Doctolib-Erfahrung haben, können diese sich über den FAQ-Bereich selbst schulen oder an einem der regelmäßig angebotenen Basis-Webinare teilnehmen. Diese werden auch in der Doctolib-Community beworben.

Für den Einstieg: Im Doctolib-Kalender oben rechts auf „Hilfe und Kontakt“ klicken. Neue Kolleg:innen sollten sich zudem unbedingt in der Community anmelden, um sich schnell Wissen und Sicherheit im Umgang mit der Software anzueignen.


Selber machen statt Agenturen buchen

Es gibt viele Agenturen, die euch das Social Recruiting abnehmen wollen – und ja, sie wissen, was sie tun. Aber ehrlich gesagt, könnt ihr das auch selbst! Die Werkzeuge sind alle da: Mit Canva (Eine benutzerfreundliche Designplattform, mit der auch Anfänger professionelle Grafiken, Präsentationen und Social-Media-Beiträge erstellen können) erstellt ihr im Handumdrehen großartige Beiträge und Anzeigen. ChatGPT hilft euch, die perfekte Stellenausschreibung zu formulieren. Mit etwas Kreativität erreicht ihr eure Zielgruppe ohne großen Aufwand.


Trefft mich beim Medmedia Health Award!

Meine eigenen Erfahrungen mit KI, Social Media und wie man durch die Kombination von beidem vor allem beim Recruiting profitiert, präsentiere ich beim Medmedia Health Award in Köln 2025. Ich würde mich sehr freuen, dort mit euch ins Gespräch zu kommen und mich auszutauschen.

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Vielen Dank für den interessanten Beitrag! Leider haben wir mit Social Recruiting eher negative Erfahrungen gemacht. Zwar erhalten wir mehr Bewerbungen, jedoch passen viele davon nicht zur ausgeschriebenen Stelle. Oft wird einfach auf „Bewerben“ geklickt, aber ernst gemeinte Bewerbungen sind eher die Ausnahme. Wenn wir dann persönliche Gespräche oder Probearbeiten vereinbaren, erscheinen die Bewerber oft gar nicht. Das ist wirklich frustrierend. Möglicherweise ist das auch ein typisches „Großstadtproblem“ für uns. Zudem ist die Pflege und ständige Aktualisierung der Accounts sehr zeitaufwändig und lässt sich meiner Meinung nach neben dem Praxisbetrieb nur schwer umsetzen.

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Hallo @EngelhardtAnnabel

vielen Dank für die Rückmeldung.
Ja, die No Shows bei Vorstellungsgesprächen oder Probearbeiten sind ein großes Problem. Allerdings ist es dabei völlig losgelöst auf welchem Weg die Bewerbung reinkam. Leider habe auch ich diese Erfahrungen schon einmal gemacht.

Ich beschäftige mich ja u.a. sehr intensiv mit dem Social Recruiting und kann auf jeden Fall sagen, dass auch unterschiede vom „Dorf“ zur Großstadt gibt. Jedoch glaube ich nicht, dass das Nicht Erscheinen der Bewerber diesen Grund hat. Wie man sich aber von Arbeitgeber Seite am besten präsentieren kann werde ich demnächst auch noch ein wenig hier erzählen. Sobald es soweit ist sende ich den Link hier.

Die Pflege ist je nach Workflow umfangreich. Wenn man sich natürlich noch eine zusätzliche Maske und Tools (meist über Drittanbieter) kauft / least wird es schnell ein Verwaltungsakt. Das will ja keiner. Da gibt es aber auch einfache Lösungen die man auch im Betrieb schaffen kann.

LG

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