Wie gehen Sie vor, wenn ein Gesetzlich Versicherter einen Termin in der Privatsprechstunde bucht?

Wir nutzen doctolib noch nicht lange. Wir geht die Community vor, wenn gesetzlich versicherte einen Privatsprechstundentermin buchen für eine Leistung die normalerweise im Bereich der GKV abgerechnet wird? Abweisen an der Anmeldung? Behandeln aber mit Privatrechnung und auch Privatrezept (das wird Diskussionen auslösen!) , wie lange? 1 Quartal? Ein Termin? Was ist dann, wenn OP oder Labor notwendig wird? Ich hatte es in 1 Monat Nutzungszeit bis jetzt 2x dass sich Pat so einen früheren Termin „erschlichen“ haben und noch kein fertiges Konzept für diese Situation. Würde mich interessieren, wie andere da reagieren.

Hallo @Frau_Dr_Wippermann_A,

vielen Dank für Ihren Beitrag und herzlich willkommen in der Community! :slight_smile:

Das ist natürlich sehr ärgerlich, wenn sich Patient:innen sich so einen früheren Termin „erschleichen“. Arbeiten Sie bereits mit Hinweisen? Als Option, könnten Sie vor der Terminbuchung einen Hinweis einrichten, der Ihre Patient:innen darauf hinweist das dieser Termin nur von Privatpatient:innen gebucht werden kann und das bei Falschbuchung die Behandlung mit Privatrechnung/Rezept erfolgen wird. Dieser Hinweis muss vor der Terminbuchung aktiv bestätigt werden.
Dies garantiert natürlich leider nicht, dass es keine Patient:innen gibt, die den Hinweis trotzdem ignorieren oder einfach wegklicken, jedoch schreckt es bestimmt einen großen Teil noch mal ab oder man kann in darauffolgenden Diskussionen darauf verweisen.

Wie gehen andere Community Mitglieder mit solchen Fällen um?

Viele Grüße
Hannah

Hallo,
wir sind eine sehr nette Praxis, trotzdem sagen wir den Patienten, dass dies ein Privattermin ist und sie selbst bezahlen müssen. Meist sind sie dann damit einverstanden, bei den Rezepten/ Labor mache ich dann oft ein Kassenfall. wenn der Patient da nicht mitmacht und sagt es ist ein Versehen, dann muss er aus Fairnessgründen sich einen neuen Termin suchen, da es ungerecht den anderen Pat… gegenüber ist.

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Hallo @Frau_Dr_Wippermann_A und @HertelRoman !
Gern verweise ich auf eine längere Diskussion im Forum: PKV, GKV, Selbstzahler .
Dort gibt es interessante Beträge und ich habe dort noch weitere Diskussionen verlinkt.

Rechtlich ist es klar, als PKV/Selbstzahler abrechnen darf es die Praxis (eigentlich) nicht. Vor Gericht bereits entschieden: Patientin hat unterschrieben als Selbstzahler, hinterher dagegen geklagt und Recht bekommen plus Strafe für Arzt. :balance_scale:

Wir entscheiden von Fall zu Fall, abhängig vom Auftreten der Patienten und inhaltlichem Anliegen, und kommen zu 50% GKV-Termin und 50% Abweisung. Aber eine Standpauke und das Wort Lügner müssen sich die Patienten schon anhören.

Leider passiert dies noch zu häufig durch die Irreführung mit „Selbstzahler“ durch Doctolib. (siehe Forum-Link oben)

Den Vorschlag „Hinweis“ von @Hannah_Otten würden wir nicht einsetzen. Denn damit erschweren wir es nur den „ehrlichen“ und häufigsten PKV-Patienten, was abschrecken könnte.

Wünsche nette Patienten & frohe Frühlingstage! :tulip:

Lieber @HertelRoman und @Geier_Robert,

vielen Dank, dass Sie Ihre Umgangsweise mit Patienten:innen, welche sich als gesetzlich versicherter einen Privattermin buchen, in der Community teilen!

@Geier_Robert Könnten Sie mir bitte anhand von Fallbeispielen erklären, warum der Vorschlag „Hinweis“ von @Hannah_Otten PKV-Patienten:innen abschrecken könnte?

Vielleicht haben Sie es bereits persönlich festgestellt: Der Austausch von Erfahrungen und Informationen ist sehr wichtig, zögern Sie also nicht, all Ihre Vorschläge weiterhin zu kommentieren. Dadurch können Sie Ihre eigenen Arbeitsabläufe optimieren und Neues lernen!

Viele Grüße
Dominique