Am 8. März ist der internationale Frauentag – und das schon seit über 100 Jahren. Dieses Jahr unter dem Motto #BreaktheBias. Ein Tag an dem es darum geht aufzuzeigen, dass die Gleichberechtigung zwar vorankommt aber längst noch nicht überall eingebracht, gar gelebt wird und Frauen noch vielen Vorurteilen ausgesetzt sind. Das ist eine Thematik, die nicht nur an einem Tag von Bedeutung ist, sondern allgegenwärtig. Wir möchten den Tag jedoch als Anlass nehmen, um uns den Frauen in der Medizinbranche zu widmen.
Noch immer fehlen Frauen in den Spitzenpositionen der Medizinbranche
Wussten Sie, dass bereits die Mehrheit der Medizinstudierenden Frauen sind? Allerdings arbeiten nur 13 % in den Führungspositionen, bspw. als Chefärztin oder Direktorin, die meisten Frauen finden sich als Medizinische Assistentinnen, Assistenzärztinnen und teils als Oberärztinnen wieder. (1) Wenn also ⅔ der Medizinstudierende weiblich sind, wieso trifft man sie seltener in Kliniken oder Praxen an? (2) Die Gründe hierfür sind vielseitig – die schwierige Vereinbarkeit von Arbeit und Familie, die fehlenden Vorbilder und Mentorenprogramme sowie festgefahrene, altmodische Strukturen. In Deutschland glauben 44 % der Menschen daran, dass es auch heute noch ein Vorteil ist, ein Mann in unserer Gesellschaft zu sein (3). Das scheint sich auch in der Medizinkarriere oftmals widerzuspiegeln.
Wie ist die Verteilung der Ärztinnen in Deutschland?
Von insgesamt 409.121 berufstätigen Ärzten und Ärztinnen in Deutschland, sind 197.036 weiblich – einen erheblichen Teil machen sie in der Inneren Medizin mit einer Anzahl von 23.111 Ärztinnen aus. (4) Die Frauenheilkunde und Anästhesiologie schließen mit 13.442 und 11.639 auf, während der Anteil an Ärztinnen in der Radiologie (3409) und Hals-Nasen-Ohrenheilkunde (2502) eher das Schlusslicht bilden. (4)
Zukünftig gehen wir in eine gute Richtung
Aber es bewegt sich was – man verzeichnet immer mehr junge Ärztinnen in den ambulanten Bereichen. Bei der Praxisgründung liegt der Anteil der Frauen bei ca. 60 %. (5). Ärztinnen schätzen hierbei die Flexibilität und gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Ob MVZ, Einzel- oder Gemeinschaftspraxis – hier lassen sich auch Teilzeitmodelle gut einbringen.
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Das können wir jetzt tun
Mithilfe von Strukturänderungen, Mentoring-Programmen speziell für Ärztinnen und flexiblerer Arbeitszeitplanung können sich zukünftig bessere Bedingungen für Ärztinnen, auch in Spitzenpositionen der Gesundheitsbranche, ergeben. (1)
Für diese Entwicklung in Richtung Gleichstellung braucht es die Einbeziehung von Frauen in tragenden Entscheidungen, Reformen und Dialoge. Der Ärztinnenverbund setzt sich unter anderem für solche Dinge ein – hilfreiche Informationen finden Sie dort. Auch beim Internationalen Frauentag können Sie mitwirken und beispielsweise online ein Zeichen setzen. Mehr darüber erfahren Sie hier.
Was sind Ihre Gedanken zu den Entwicklungen in der Medizinbranche?
Quellen:
- MDR (Zuletzt abgerufen am 03.03.2022 unter https://www.mdr.de/wissen/wie-weiblich-ist-die-medizin-102.html)
- Tagesspiegel (zuletzt abgerufen am 03.03.2022 unter https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/karriere-in-der-medizin-das-ist-eine-drastische-benachteiligung-von-frauen/25545282.html)
- Ipsos (Zuletzt abgerufen am 03.03.2022 unter https://www.ipsos.com/de-de/studie-zum-weltfrauentag-gender-pay-gap-deutsche-sehen-manner-immer-noch-im-vorteil )
- Bundesärztekammer (zuletzt abgerufen am 03.03.2022 unter https://www.bundesaerztekammer.de/fileadmin/user_upload/downloads/pdf-Ordner/Statistik_2020/2020-Statistik.pdf)
- Deutsches Ärzteblatt (Zuletzt abgerufen am 04.03.2022 unter https://epaper.aerzteblatt.de/collection/de.aerzteblatt.dae.y2022.i9/article/de.aerzteblatt.dae.y2022.i9.a223706)